Donnerstag, 29. Juni 2006

Samstag, 1. Juli Shake Baby Shake Auch am Samstag, dem 1. Juli finden sich im Stadtkrug zu Beverungen wieder mehrere hundert Rhythmus suchende Menschen ein, um zu den tollen Discjockeys zu tanzen, was die Hüften hergeben. Mach Dich frei, sei dabei!!! Der Plattenteller wird aber erst nach dem Abpfiff der WM-Begegnung Brasilien – Frankreich in Bewegung gesetzt. Das Spiel beginnt um 21 Uhr und wird natürlich auf Lollo’s neuem Samsung LCD-Flachbild-Meisterwerk live übertragen. Sollte es nicht zur Verlängerung kommen, legen wir gegen 22:50 mit sommerlichen Rhythmen los. Wir sehen uns! Hoffentlich! Die 3 von SBS

Dienstag, 20. Juni 2006

Boozoo Bajou Juke Joint II. Der 7. August wird ein großer Tag, denn dann wird das 2. Volumen der Juke Joint Compilation veröffentlicht, zusammengestellt von Boozoo Bajou und wie schon Vol. 1 ein echtes Wunderwerk. Keine Ahnung was es ist, aber was die Burschen anpacken, dringt bei mir immer ganz tief ein. Über 20 Tracks zeigen sie wieder einmal ihr ganzes Spektrum und beweisen, wie mitreissend ein DJ-Set ohne Scheuklappen sein kann. Geile Soulkracher (Meters, Alice Russell, Nicole Willis) treffen auf Reggae/Dub (Dennis Bovell, John Holt, Light Of Saba), der gute Mulatu Astatque kollidiert mit Rechenzentrum, einige Boozoo Bajou Tracks/Remixes sind dabei und zu guter letzt hören wir Josh Rouse mit atemberaubender Motown Basslinie. Schon jetzt fest in meinen Jahres Top-10 verankert! Dennis Bovell (Rowing) und Mark Rae (Medicine) habe ich bei Shake Baby Shake schon aufgelegt, einige andere werden folgen. Ganz sicher! (R-man)
Bei uns auf dem Teller, Pt. 2: DJ Derek Presents Sweet Memory Sounds Nicht unbedingt eine Reggae-Compilation, die tief in den Archiven wühlt, eher ein fühl-dich-gut-Ding mit für Fans eher bekannten Tracks (Better Must Come, Chase The Devil, Police & Thieves). Aber das ist in diesem Fall völlig egal, denn es macht einfach Spass, sich von DJ Derek mit auf die Reise nach Jamaika nehmen zu lassen. Die startet in den frühen Ska-Tagen, führt zum Rocksteady, Roots Reggae, Lovers Rock und endet mit Dean Frazers Instrumental-Version von Redemption Song (mit dem Song beendete er seinen Glastonbury Set). Dabei ist die Story hinter diesem Typen einfach nur großartig: Schon in früher Jugend hing der mittlerweile knapp 65-jährige als Weißer mit der ersten Generation karibischer Einwanderer in Bristol ab und kam so vom Rhythm & Blues zu Ska, Rocksteady und Reggae. Er verdiente sein Geld als Buchhalter einer Schokoladenfabrik (so sieht er auch aus) und kaufte sich so über die Jahrzehnte eine immense Sammlung an 45ern zusammen (man spricht von 25.000 Stück). Und das großartigste ist: die überspielt er alle auf Mini-Disc und geht mit seiner MD-Kiste als DJ auf Reisen. Massive Attack sind Fans, zu Festivals wird er eingeladen, legt aber noch immer am liebsten in und um Bristol auf. Nun bat Trojan ihn, eine Compilation zu erstellen. Sicher waren sie sehr überrascht, als sein Tracklisting kaum Trojan-Material enthielt („…die haben zwar einen großen Katalog, aber viele Perlen sind nicht darunter.“) und so der Großteil der Tunes dazu lizensiert werden musste. Egal, wir hören Derrick Morgan, Baba Brooks, Eric Morris, Justin Hinds, Toots & The Maytals, John Holt, Johnny Clarke, Delroy Wilson, Junior Murvin, Max Romeo, Gregory Isaacs, The Abyssinians, Judie Mowatt, Marcia Griffith etc. Und sind begeistert. (R-Man) PS.: Wer zufällig in London ist, kann den Mann hin und wieder im Notting Hill Arts Club live erleben: "The extraordinary DJ Derek and his fellow SMS spinnas Tom Murray and Adam Callan celebrate all things ska and reggae. Every first Tuesday of the month sees the Live addition of the night with plenty of live bands, whilst the 2nd Saturday of every month delivers the pure party version. " Kaufen kann man die CD zB hier.

Montag, 19. Juni 2006

Reggae Summer Mix Dr. Siebethissen Dr. Siebethissen ist ein Phänomen. Selten jemanden gesehen, mit einem solch breiten und gutem Geschmack, der dazu noch so in die Tiefe geht. Ein Bild davon kann man sich hier machen. Ganz besonders möchte ich den Sister Deejay's Summer Mood. Songs of Innocence & Experience Mix empfehlen, der mir mehr als einmal das Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Ich kann ihm da nur zustimmen, wenn er schreibt: „I just made a random mix with songs and voices I particular like - they all have ‘something’. Especially on a hot summer night.” Enjoy!

Samstag, 17. Juni 2006

Kruder & Dorfmeister Getrennte Wege Neues aus der Abteilung: was machen unsere liebsten Österreicher Kruder & Dorfmeister auf getrennten Wegen? Während der Herr Dorfmeister mit seinen Projekten weiterhin den gepflegten Lounge-Dub a la K&D pflegt, wagt Peter Kruder nach seinem sich noch in vorhersehbaren Bahnen bewegenden Peace Orchestra zumindest vorsichtig Neues. Gemeinsam mit Christian Prommer und Roland Appel (= Fauna Flash und 2/3 Trüby Trio) geht er es als Voom Voom deutlich straighter, tanzbarer und elektronischer als früher an. Den Sound des Debütalbums Peng Peng könnte man weitgefasst unter Electro-Funk bis Deep House ablegen, überwiegend instrumental oder höchstens mit Vocoder-Vocals, für elektronische Musik ziemlich deep (also soulful) und funky. Die Jazz- und Downbeat-Roots der Protagonisten sind nicht wirklich herauszuhören: die Beats sind gerade und ziemlich Uptempo, der Vibe geht in Richtung Retro-House, man meint fast, einen durchaus ironischen Umgang der drei mit eigentlich längst abgelegten Floor-Flavours herauszuhören. Als Album klingt das dann aber natürlich doch wieder sehr rund und flüssig, ungezwungen und undogmatisch. Die machen halt, was sie wollen. Die österreichische Club-Sound-Supergroup endlich mit dem erhofften Longplayer. Denn was Richard Dorfmeister gemeinsam mit den beiden Burschen von Madrid De Los Austrias (Heinz Tronigger & Michael Kreiner) in den letzten Jahren bereits an outstanding Appetizern geboten hat, ließ geschmackssicheren Clubgängern dann doch das Wasser im Munde zusammenlaufen – man denke nur an die überragenden Mixes für Groove Armada („My Friend“) und vor allem Compost-Act Koop („Relaxin’ At Club F*****n“). Diese beiden unschlagbaren und komplett verschleißfreien Nummern finden sich auf diesem Longplayer (mit dem Titel Grand Slam) ebenso wie gemeinsame Mixes für Willie Bobo und Pressure Drop, der Rest sind aber eigene und ganz neue Produktionen. Im Vergleich zum etablierten Kruder & Dorfmeister-Sound ist dies hier deutlich floororientierter (der Pressure Drop-Remix sogar mit Acid-Anklängen), discoider (das „Boogie Oogie Oogie“-Remake von A Taste Of Honey mit Seventies-Gitarrenlicks) und wirklich höllisch funky. Das Ganze ohne aufdringliche Bassdrum-Bolzerei, sondern typisch wienerisch leicht und fluffig, raumgreifend, dubby und wie gesagt: geradezu teuflisch funky. Hätte nicht gedacht, dass mich dieser Sound nach all den Jahren noch mal dermaßen packen würde. (Whirlyjoe) PS: Whirlyjoe ist DJ in Stuttgart (u.a. Palast der Republik), Freund des Hauses und hoffentlich in nicht allzu ferner Zeit mal Shake Baby Shake Gastaufleger.

Freitag, 16. Juni 2006

Maximum Exotica! James Last Voodoo Party Exotica steht ja seit dem ersten Gig auf den Plakaten des Shake Baby Shake DJ-Teams, aber nur in den seltensten Fällen wurden schräge Beatles-Cover oder Samba-Versionen von Light My Fire aufgelegt. Unser Publikum scheint noch nicht reif dafür zu sein. Das könnte sich aber nach diesem Fund drastisch ändern... "Most Europeans will never get a chance to experience Voodoo in the place of its origin. But listening to this record will make up this loss. Accept James Last's invitation to his Voodoo-party. Among the beating rhythms of congas, bongos, rattles and drums you will experience the magic of Voodoo." (LP-Backcover) Check it out.
Bei uns auf dem Teller, Teil 1: Chess Club Rhythm & Soul Ich bin ein Compilation-Mann! Früher war ich mal ein Live-Album-Mann! Später ein Artist-Album-Mann! Seit einigen Jahren kaufe ich vorzugsweise Compilations, von 50er R&B bis zu aktueller Electronica, gerne zusammengestellt von einem erfahrenen Crate-Digger. So wie die Herren der Ace Records Group, die sicher ihr halbes Leben damit verbracht haben, sich durch Kisten mit angeranzten 45s zu wühlen. Und das ist gut so, wenn so was dabei raus kommt: Eine meiner All-Time-Lieblingscomps: Chess Club Rhythm & Soul ist eine saubere Auswahl aus den Archiven des Labels aus Chicago (deren Sublabels Checker, Cadet und Argo), mit dem Hauptaugenmerk auf erdigen midtempo R&B. Aber tanzbar, so wie die Mods ihn mochten. Alles eingespielt zwischen `64 und `67 (mit wenigen Ausreissern nach oben und unten). Die Bandbreite der 25 Sides ist groß, Blueser entdecken den Soul, Soulies haben den Blues, nur eins haben sie alle gemein: sie sind durchweg erstklassig bis genial. Little Walter („My Babe“) und Sonny Boy Williamson („Help Me“ – groß) bieten puren Blues, Ramsey Lewis, Brother Jack McDuff und Lou Donalson mixen etwas Funk und leichte Jazz-Grooves in den Soul, gerne auch mit Hammond und noch lieber instrumental. Etta James hören wir gleich zweimal, mit dem robusten Opener „Mellow Fellow“, zum anderen im Duett mit Sugar Pie DeSanto. „Wade In The Water“ kommt in mitreissender Version von Marlena Shaw, Muddy Waters´ „Messin With The Man“ wird von einem messerscharfen Bläsersatz vorangetrieben, durch Bo Diddley´s „Ooh Baby“ kratzt sich eine rachitische Geige (!). Mitty Collier befielt „Get Out“ (und so wie sie es singt, tut man es besser), Maurice & Mac warnen „Your Left The Water Running“ (von Dan Penn, später von ihm selbst und den Burritos aufgenommen), „Who´s That Guy“ von den Kolettes wird von einem astreinen Bo Diddley-Beat befeuert und Komödiant Pighead Markham erfand nicht nur den Rap (`68), sondern trat mit „Here Comes The Judge“ gleich eine Reihe von „Richter“-Songs los. Mein Liebling Little Milton ist natürlich mit „Grits Ain´t Groceries“ am Start (Killer), direkt dahinter folgt mit „Must I Holler“ von einem mir bis dahin völlig unbekannten Jamo Thomas einer meiner all-time-faves (welch ein Song! Welch eine Stimme! Welch eine Basslinie!). Die alte Perle „Summertime“ muß man in der überkandidelten Version von Billy Stewart gehört haben, sie wird sich ins Gehirn einfräsen. Zirka 5-7 Songs will ich hier unerwähnt lassen, aber sicher nicht, weil sie qualitativ abfallen, ein paar Favoriten sollt ihr selber entdecken. Chess Club Rhythm & Soul ist sicher eine der coolsten, fingerschnippendsten Compilations, die je das Licht der Welt erblickt hat. Eine mit der man eine (Shake Baby Shake) Party zum kochen bringen kann, die aber ebenso gut am Sonntag morgen als Stimmungsaufheller funktioniert. (R-man) Kaufen kann man das Ding zB hier.
Shake Baby Shake Rockin' The Stadtkrug Shake Baby Shake ist ein monatlich (jeden 1. Samstag) stattfindender Treffpunkt für Rhythmus suchende Menschen im Weserbergland. Ort der Handlung: der Stadtkrug (mit dem großartigen Motto „Erfolgreich gegen den Durst seit 1877“) in Beverungen, der besten kleinen Kneipe in unserem Ort. Den Abend gestalten drei DJ's (plus manchmal dem einen oder anderen Gast), die sich stündlich abwechseln. Diese international unbekannten, aber mit Herzblut agierenden Herren (R-man, Ingolf, Axel) bringen alles auf den Teller, was machbar ist – von France Gall bis Jimi Hendrix, mit einigen geschmackvollen Umwegen durch die Untiefen von Soul, Funk, Reggae, Electronica und Rock natürlich. Bei Bedarf werden zur Hebung der Stimmung natürlich auch alte Klassiker (bei Ike & Tina's Version von Proud Mary haben alle mitgesungen) und frische Hits eingestreut. Den Peinlichkeitsgrad bestimmt jeder DJ selbst, aber eins ist mal klar, wenn man in einem kleinen Ort Platten auflegt, dann geht es auch um Kompromisse und nicht darum zu beweisen, wie viele Raritäten man hat. Da gilt die alte DJ-Weisheit: Der DJ spielt für das Publikum, nicht für sich selbst! Am ersten Dezember Wochenende 2005 war der Stapellauf und die Etablierung unserer kleinen Sause nimmt gute Formen an. In diesem Blog wollen wir auf den nächsten Shake Baby Shake Abend hinweisen, den gerade stattgefundenen Revue passieren lassen und Euch daran teilhaben lassen, was sich so auf unserem Teller dreht.